Jedes Jahr organisiert der Vorstand der Eine-Welt-Gruppe einen Betriebsausflug als Dank für die ehrenamtliche Mitarbeit während der täglichen Präsenz im Laden an der Wilkestraße und den Coffee-Stops am Belecker Wochenmarkt. Die Resonanz war groß, denn 22 Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Vielleicht lag es am interessanten Ziel, der Abtei Königsmünster in Meschede, mit der auffälligen Kirche, dem Gymnasium und der vielen Betriebe innerhalb der Abtei.
Zunächst begrüßte Susanne Heppe Bruder Anno, der die Gruppe durch die Kirche mit ihrer ausgefallenen Architektur führte. Er ging auf die Geschichte der Benediktiner ein und erklärte, dass 1928 nur wenige Mönche aus drei bayrischen Klöstern nach Meschede kamen, um hier die städtische Rektoratsschule zu übernehmen. Nach vielen Auf und Ab´s während der Naziherrschaft wurde 1956 das Kloster in den Rang einer Abtei erhoben.
Am 1. September 1964, 25 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen und dem Beginn des zweiten Weltkrieges wurde diese Friedenskirche eingeweiht. „Der Termin stand fest und alle Handwerker mussten sich danach richten. Sogar der Altar, ein acht Tonnen-Stein aus Suttrop, war vom Steinmetz nicht endgültig fertiggestellt und ist heute der Mittelpunkt der Kirche“, berichtete Bruder Anno. Der Kirchenraum selbst ist ein angedeutetes Fünfeck und der Altarraum eine geometrische Kurve, eine Parabel. Die fünf teils bunten Fenster sind klein gehalten, wurden von fünf Künstlern gestaltet und halten den Kirchenraum bewusst dunkel. Bruder Anno verglich die vielen Besonderheiten der Kirche mit schriftlichen Erwähnungen aus dem ersten Testament und der Bibel. Er hob dabei auch die Baukunst des Kirchengebäudes hervor, das in der Zeit des zweiten vatikanischen Konzil von 1962 bis 1965 errichtet wurde.
Alle Belecker waren von dieser Architektur überwältigt ob dieser vielen Informationen. Ein kleiner Spaziergang durch das große Gelände der Abtei, mit Schmiede, Tischlerei und Gymnasium rundete das Programm ab. Erst danach machten sie es sich in der angrenzenden Abteigaststätte bei Kaffee und großen Tortenstücken gemütlich.
Michael Sprenger