Auf eine gedankliche Reise gingen die Besucher des Sinnzeit-Gottesdienstes am vergangenen Freitag. Der Eisenbahnwaggon des Arbeitskreises für Heimatpflege im Kirchspiel Mülheim/Möhne bot dafür den passenden Rahmen. Der Museumswagen steht am „Pengel-Anton-Radweg“: Brilon – Möhnetal in Sichtweite vom alten Bahnhof und versetzte die Teilnehmenden sofort in vergangene Jahrzehnte, als solche Züge noch täglich von Brilon nach Soest pendelten.
Nach einigen Informationen zum Eisenbahnwaggon durch Ludwig Marx vom Arbeitskreis starteten die Anwesenden mit Hilfe eines von Stefan Wiedemann aus Belecke gezeichneten Wimmelbildes die Reise mit dem Zug. In Bahnhöfen, unterwegs im Zug oder auch auf offener Strecke wurden Parallelen zum eigenen Leben gezogen: Ich vertraue dem Lokführer, obwohl ich ihn nicht kenne – wem vertraue ich sonst noch im Leben? Wer oder was sind die Fahrpläne in meinem Leben? Auch in meinem Leben kann schon mal ein umgefallener Baum auf den Schienen liegen und die tägliche Fahrt behindern. Wann lag schon mal ein Baum auf meinem Lebensweg? Welcher Baum war das? Wie im Bahnhof steigen auch aus meinem Leben Menschen aus, andere kommen hinzu. Und manchmal muss ich einfach auf einer Bank warten. Das Wimmelbild durfte durch Kommentare und eigene Zeichnungen ergänzt werden.
Beim zwischendurch eintretenden Hagelschauer waren alle froh, im Trockenen und Warmen zu sitzen. Zum Abschluss bestaunten noch alle die Modelleisenbahnanlage, die mit viel Liebe zum Detail im hinteren Waggon installiert ist.