Zwischen dem 21. und 23. März 1945, also vor genau 80 Jahren, ermordeten Angehörige der Waffen-SS und der Wehrmacht in Suttrop, Warstein und Eversberg 208 russische und polnische Zwangsarbeiter, Männer, Frauen, auch Kinder. In den vergangenen Jahren hat es Forschungen und archäologische Grabungen an den verschiedenen Tatorten und Schauplätzen dieser Endphasen-Verbrechen gegeben. Dadurch sind viele neue Informationen über die Opfer, aber auch über den Umgang mit den Tatorten in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg bekannt geworden, die im vergangenen Jahr in der Ausstellung „Modern Times“ im LWL-Museum für Archäologie in Herne viel Aufmerksamkeit bekommen haben.
Der Pastorale Raum Warstein lädt dazu ein, sich auf einem Gedenk-Gang an die Verbrechen und die Opfer zu erinnern, ihrem Weg zu folgen: Von der Schützenhalle in Warstein, ins Langenbachtal, zum ehemaligen „Russenfriedhof“ und schließlich nach Meschede, zum Waldfriedhof im Fulmecketal, wo die Opfer aller drei Verbrechen ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Am Samstag, 22. März, beginnt dieser Gedenk-Gang um 9.00 Uhr an der Schützenhalle in Warstein. Teilnehmerinnen und Teilnehmer brechen von dort zu einem ca. 15 km langen Gang bis Meschede, zum Waldfriedhof im Fulmecketal auf. Unterwegs wird es Informationen, vor allem aber auch Impulse und Nachdenkenswertes geben. Die Rückfahrt wird mit privaten PKW erfolgen.
Am Sonntag, 23. März, bittet die Pfarrgemeinde Suttrop, nach dem Hochamt (die Messe beginnt um 9.30 Uhr) an der Gedenkstätte „Unterm Stein“ zusammenzukommen und gemeinsam der 57 dort ermordeten Zwangsarbeiter zu gedenken.
Obelisk, der am Friedhof „Melkeplätzchen“ oberhalb des Langenbachtals von 1945 bis 1964 auf die Opfer hingewiesen hat. 1964 wurde er umgestürzt und vergraben, bei Ausgrabungen im Jahr 2020 wieder aufgefunden.