Selbst zum Geschenk für andere werden
Auch wenn die Weihnachtszeit jetzt beendet und der Heilige Abend schon ein paar Wochen vorbei ist, erinnern sie sich hoffentlich noch gern an ihre Geschenke. Im besten Fall hat der/die Schenkende ihren Geschmack getroffen und sie mussten es nicht umtauschen.
Von Geschenken ganz anderer Art lesen wir im Korintherbrief; die Rede ist dort von den verschiedenen „Gnadengaben“: Weisheit mitteilen, Erkenntnis vermitteln, Glaubenskraft und Heilkraft, mächtige Taten zu bewirken, prophetisches Reden, Unterscheidung der Geister, verschiedene Arten von Zungenrede und die Gabe, diese zu übersetzen. Was auch immer diese Gaben im Einzelnen bedeuten, soll heute hier keine Rolle spielen (darüber dürfen sie sich aber gern Gedanken machen). Bedeutsam ist für mich an dieser Stelle der letzte Vers: „Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.“ Ist das nicht eine wunderbare Zusage? Gottes Geist teilt JEDEM SEINE besondere Gabe zu! Niemand ist vergessen! An alle hat Gott gedacht! Und Jeder bekommt ein Geschenk, dass genau zu ihm passt. Welches Gottes-Geschenk haben Sie denn bekommen? Ist es Ihnen bewusst?
Wenn wir Glück haben, haben Mitmenschen schon in unserer Kindheit unsere Talente und Fähigkeiten entdeckt und gefördert. Wenn alles gut läuft, können wir diese Gaben sogar zu einem Beruf machen, weil wir darin sozusagen „unsere Berufung gefunden haben“. Manchmal ist uns aber gar nicht bewusst, was unsere besonderen und ganz einzigartigen Gaben und Talente sind. Manches Mal wird es uns von anderen gesagt oder gespiegelt: „Hör mal, kannst du mir dabei helfen? Du kannst das immer so gut.“ Merken wir dann, dass wir etwas geben können, dass das Gegenüber braucht?
Ein weiterer Satz im Korintherbrief lädt uns ein, darüber nachzudenken: „Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.“ Gott selbst wirkt in uns und offenbart uns sein Geschenk, damit wir es zum Wohle anderer einsetzen. Und das macht durchaus Sinn: was soll beispielsweise ein Chorleiter machen, der keine Chorsänger hat? Was macht ein Handballer ohne sein Team? Und was wäre das Fußballteam ohne seine Trainer? Der ältere Nachbar, dessen Frau vor ein paar Jahren gestorben ist, freut sich sicherlich mal über ein Stück Kuchen oder einen Schwatz über den Gartenzaun. Und die junge Mutter von nebenan ist vielleicht dankbar, wenn man sich als Babysitter für den Notfall anbietet. Seine Kräfte für andere einzusetzen, macht nicht nur Freude, sondern verbindet und kann die Gesellschaft zum Positiven verändern. Gelegenheiten gibt es viele. Dass auch Sie mit Ihrer besonderen Gabe selbst zum Geschenk für andere werden, wünscht Ihnen
Bernadette Kauf
Gemeindereferentin im PR Warstein