Mit dem großen Stadtbrand vom 31.12.1802 siedelten sich die Bürger Warsteins im Tal an. Schon bald entstand derWunsch, auch in der Mitte ein würdiges Gotteshaus zu besitzen. So wurde 1838 in einem Kirchenbaukomitee mit den ersten Planungen begonnen. Nach langwierigen Verhandlungen über Bauentwurf und Finanzierung wurde am24.8.1853 der Grundstein zum Bau eines neugotischen Gotteshauses gelegt; am 1.11.1857 wurde der erste Gottesdienstgefeiert. Die feierliche Konsekration fand erst am 26.5.1873 durch den Bischof Konrad Martin, Paderborn, statt. Das Gotteshaus, mit dem 86 m hohen Turm inmitten der Stadt, ist ein hervorragendes Beispiel neugotischer Architektur des19. Jahrhunderts und gehört zu den ganz frühen Beispielen dieser Art in Westfalen. Stilelemente findet man nicht nur im Ganzen, sondern auch in den Details wie Fialen, Kreuzblumen, Portalen, Maßwerk an den Fenstern, Pfeilern und Säulen. Mit dem großzügigen dreischiffigen, fünfjochigen Bau, der sich dem 5/8 Chor öffnet, folgt dieses Gotteshaus dem Modell der mittelalterlichen Hallenkirche. In den großen Renovierungen 1955-57, 1972, 1984/85 und 2008/2009erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen.
Jede Generation gestaltete am Inneren des Gotteshauses. Aus der Erbauungszeit der Kirche stammen Taufstein, Teile des Sakramentsaltars in den Darstellungen der Kirchenpatrone Pankratius und Sebastian, vier Kirchenväter (Gregor der Große, Hieronymus, Augustinus, Ambrosius vlnr) im Chorraum und Statuen der Heiligen an den Pfeilern des Mittelschiffes (linke Reihe: Liborius, Agnes, Barbara, Herz-Jesu; rechte Reihe: Hubertus, Antonius von Padua, Elisabeth, Christus-Salvador). Der marmorne Hauptaltar entstammt der Renovierung von 1957 (verkleinert 1984/85) und bildet mit dem Triumphkreuz aus dem Beginn des 20.Jahrhunderts und dem Ambo eine Einheit.
Die hohen schlanken Chorfenster stammen aus verschiedenen Jahrzehnten, während die Apostelfenster im Kirchenschiff wurden im Jahre 1906 geschaffen. Ältere Ausstattungsstücke sind erhalten in der barocken Kreuzigungsgruppe (Längswand des westlichen Seitenschiffes) und dem Altar aus der ehemaligen Kapelle des Hofes Pape-Funke (Längswand des östlichen Seitenschiffes) aus der Zeit des Rokoko. Der Taufstein inmitten der Kirche stammt aus der Erbauungszeit. Noch älter ist die „Schmerzhafte Mutter“ (westliches Seitenschiff), die wahrscheinlich im 15. Jahrhundert in Westfalen entstand. In den vorderen rechten Pfeiler wurden die Reliquien des hl. Pankratius eingelassen. Die große Orgel an der Rückwand mit 64 Registern und 4716 Pfeifen entstand 1960 in der Orgelwerkstatt Feith, Paderborn. Sie gehört zu den größten Orgeln des Erzbistums Paderborn. Das mächtige Geläut der Kirche (gis,h, cis, e) wurde 1948 von der Firma Junker, Brilon, aus Sonderbronze gefertigt. Außerdem befinden sich wertvolle liturgische Geräte des 15.-20.Jahrhunderts im Besitz der Pfarrei, die zu feierlichen Anlässen noch Verwendung finden.
Das Ergebnis lässt sich hier im 360°-Kirchenpanorama anschauen.